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Die Anionenlücke ist ein entscheidender Biomarker für die Gesundheit von Geflügel und hilft bei der Diagnose und Unterscheidung zwischen verschiedenen Arten von metabolischer Azidose. In diesem Artikel wird erklärt, was die Anionenlücke ist, wie sie berechnet wird und welche Bedeutung sie für die Geflügelproduktion hat. Außerdem wird die Verax™ und ihre Rolle bei der Bereitstellung wertvoller Erkenntnisse für Geflügelproduzenten erörtert.
Der Körper hat eine einzigartige Art, sich selbst im Gleichgewicht zu halten, und positiv und negativ geladene Ionen sind ein großartiges Beispiel für dieses Gleichgewicht. Die Anionenlücke, ein wichtiger Biomarker im Verax™ Blutpanel, bietet das Potenzial zur Diagnose und Unterscheidung verschiedener Arten von metabolischer Azidose, indem der Unterschied zwischen positiv und negativ geladenen Ionen bei Masthühnern ermittelt wird. Das Verständnis und die Nutzung dieses Biomarkers können Ihre Fähigkeit, die Gesundheit Ihres Geflügels zu verwalten und zu verbessern, erheblich verbessern.
Das Blut befindet sich immer im Zustand der Elektroneutralität, d. h. die Summe der Kationen (positiv geladene Ionen) entspricht der Summe der Anionen (negativ geladene Ionen). Hat ein Vogel beispielsweise eine Blutkationenkonzentration (Natrium (Na) und Kalium (K)) von 148 mmol/l, sollte die Summe der Anionen (Bikarbonat (HCO3) und Chlorid (Cl)) ebenfalls 148 mmol/l betragen.
Die Summe der gemessenen Anionen ist jedoch in der Regel um etwa 12-18 mmol/l geringer als die Summe der gemessenen Kationen. Dieser Unterschied wird als "ungemessene Anionenlücke" bezeichnet und besteht aus einer komplexen Mischung anionischer Verbindungen wie Laktat, Sulfat, Albumin, Phosphat, Urat und Ketosäuren.
Im Blut herrscht Elektroneutralität, d. h. die molare Summe der Kationen ist gleich der molaren Summe der Anionen. Die mittlere Kationen- und Anionenkonzentration im Blut von Vögeln beträgt etwa 148,5 mmol/l, wobei die Extremwerte zwischen 142 und 157 mmol/l liegen. Das Kationenprofil wird von Natrium (Na) dominiert, das etwa 95-96 % der gesamten Kationenbelastung ausmacht, während Kalium (K) den größten Teil des Restes ausmacht. Andere Kationen, wie Kalzium (Ca) und Magnesium (Mg), tragen nur geringfügig dazu bei.
Das Anionenprofil ist komplexer und wird von Bicarbonat (HCO3) und Chlorid (Cl) dominiert. Chlorid macht etwa 75 % der Anionenkonzentration aus, während Bikarbonat etwa 15 % ausmacht. Die restlichen 10 % sind die Anionenlücke, die sich aus Albumin, Sulfat, Phosphat, Urat, organischen Säuren und anderen negativ geladenen Molekülen zusammensetzt.
Die Anionenlücke spielt eine grundlegende Rolle bei der Diagnose und Unterscheidung zwischen zwei Haupttypen der metabolischen Azidose: der normalen metabolischen Azidose mit Anionenlücke (NAGMA) und der metabolischen Azidose mit hoher Anionenlücke (HAGMA). Diese Erkrankungen weisen zwar den gleichen Phänotyp eines niedrigen pH-Werts auf, haben aber unterschiedliche Ursachen, so dass die Anionenlücke für eine genaue Diagnose und Behandlungsempfehlung entscheidend ist.
NAGMA geht typischerweise mit erhöhten Chlorid- (>113 mmol/l) und verminderten Bikarbonatkonzentrationen (<21 mmol/l) im Blut einher. Häufige Ursachen sind eine übermäßige Chloridaufnahme über das Futter oder das Trinkwasser und eine übermäßige Bikarbonatausscheidung über das Nierensystem. Zu den Symptomen gehören Hecheln, nasse Einstreu, starker Ammoniakgeruch im Stall, überdurchschnittliche Wasseraufnahme, ungleichmäßiges Körpergewicht, ungewöhnliches Verhalten, Dermatitis, Flügelschlagen und verminderte Futteraufnahme.
HAGMA ist definiert durch eine Kombination aus niedrigem Blut-pH-Wert und einer Anionenlücke >17 mmol/l. Die Chloridkonzentration im Blut ist in der Regel normal, aber das Bikarbonat im Blut kann leicht reduziert sein. Zu den Ursachen von HAGMA bei Geflügel gehören Laktatakkumulation, Nierenversagen, Eisentoxizität und übermäßige Ketonproduktion. Laktat-induzierte HAGMA kann durch eine Überproduktion von Laktat durch das Darmmikrobiom oder durch hypoxische Bedingungen entstehen. Auch eine Niereninsuffizienz kann zu HAGMA führen, die häufig mit erhöhten Harnsäure- und Phosphatwerten im Blut einhergeht.
| NAGMA | HAGMA | |
| Definition | Erhöhte Chlorid- (>113 mmol/l) und verminderte Bikarbonatkonzentrationen (<21 mmol/l) im Blut. | Niedriger Blut-pH-Wert und eine Anionenlücke >17 mmol/l. Die Chloridkonzentration im Blut ist in der Regel normal, aber das Bikarbonat im Blut kann leicht reduziert sein. |
| Häufige Ursachen | Übermäßige Chloridaufnahme über das Futter oder das Trinkwasser, übermäßige Bikarbonatausscheidung über das Nierensystem. | Laktatakkumulation, Nierenversagen, Eisentoxizität, übermäßige Ketonproduktion. |
| Symptome | Hecheln, nasse Einstreu, starker Ammoniakgeruch im Stall, überdurchschnittliche Wasseraufnahme, ungleichmäßiges Körpergewicht, ungewöhnliches Verhalten, Dermatitis, Flügelschlagen, verminderte Futteraufnahme. | Erhöhte Harnsäure- und Phosphatwerte im Blut, Symptome im Zusammenhang mit zugrunde liegenden Ursachen wie Laktatüberproduktion oder Nierenversagen. |
| Blut-Chlorid-Konzentration | Erhöht (>113 mmol/l) | Normal |
| Bikarbonat-Konzentration im Blut | Reduziert (<21 mmol/l) | Geringfügig reduziert |
| Anionenlücke | Normal | Hoch (>17 mmol/l) |
Geflügelzüchter können eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, um das Risiko einer metabolischen Azidose zu verringern, darunter:
Die Anionenlücke ist ein wichtiger Biomarker, der von Verax™ analysiert wird. Sie kann die beiden Haupttypen der metabolischen Azidose unterscheiden und hilft bei der Klassifizierung verschiedener Säure-Basen-Pathologien.
Bei einer hohen Anionenlücke (>16-17 mmol/l) sollte die Möglichkeit einer Laktatakkumulation, einer Eisentoxizität, einer Niereninsuffizienz oder einer Hypoglykämie und einer Störung des Kohlenhydratstoffwechsels untersucht werden.
Das Verständnis und die Nutzung dieses Biomarkers können Ihre Fähigkeit, die Gesundheit Ihres Geflügels zu verwalten und zu verbessern, erheblich verbessern.
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